Die Handysprechstunde holt den Frankfurter Nachbarschaftspreis 2019 in der Kategorie „Alt und Jung“

22. Dezember 2020

Jedes Jahr vergibt die Stadt Frankfurt den sogenannten Nachbarschaftspreis an verschiedene Projekte, die das gemeinsame Miteinander und das nachbarschaftliche Engagement in ihren Stadtteilen fördern. In diesem Jahr geht der mit 1.000 Euro dotierte Preis in der Kategorie „Alt und Jung“ an das gemeinsame Projekt „Handysprechstunde“ des Jugendzentrums basement26 der Bethanien Diakonissen-Stiftung und des Quartiersmanagements der Markus Diakonie in Sachsenhausen.

Im Quartier Mühlberg in Sachsenhausen ist die Anzahl älterer Menschen verglichen mit anderen Stadtteilen verhältnismäßig hoch. Fast ein Viertel der AnwohnerInnen ist 65 Jahre oder älter, dennoch gibt es bisher wenige Veranstaltungen und öffentliche Angebote, die diese Menschen unterstützen oder miteinbinden. Das Quartiersmanagement Mühlberg der Markus Diakonie hat sich daher die stadtteilbezogene Gestaltung einer generationengerechten Infrastruktur zum Ziel gemacht. Das Jugendzentrum basement26 der Bethanien Diakonissen-Stiftung, das seinen Sitz im AGAPLESION OBERIN MARTHA KELLER HAUS auf dem Mühlberg hat, war daher der ideale Partner, um gemeinsam ein intergeneratives Projekt für die Nachbarschaft zu starten. Aufgrund vieler Kontakte und Gespräche mit älteren NachbarInnen war schnell abzusehen, dass es eine große Nachfrage im Bereich technischer Hilfsangebote gibt. Gerade das Smartphone bringt viele SeniorInnen bei der Bedienung an ihre Grenzen und wirft Fragen auf.

Deswegen entschieden sich das basement26 und das Quartiersmanagement als gemeinsames Projekt für eine Handysprechstunde. Dabei handelt es sich um ein niedrigschwelliges Angebot im Jugendzentrum, bei dem Fragen zu der allgemeinen Handy-Nutzung, Updates, WhatsApp, dem Aufladen von Guthaben oder anderen gängigen Problemen an die Kinder und Jugendlichen sowie die PädagogInnen des Jugendzentrums gestellt werden können. Die Handysprechstunde erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit und wurde auch während Corona vor Ort durch die Mitarbeitenden unter den aktuellen Hygiene-Bestimmungen fortgeführt. Doch nicht nur die älteren Menschen profitieren durch das Projekt – auch die Kinder und Jugendlichen gewinnen neue Erfahrungshorizonte dazu und lernen, wie positiv es sein kann, mit der eigenen Expertise wahrgenommen zu werden und älteren Menschen helfen zu können. „Das Projekt hilft dabei, Vorurteile abzubauen, Berührungsängste zu mindern und führt so zu einem besseren nachbarschaftlichen Miteinander“, so Paulina Luft, Quartiersmanagerin der Markus Diakonie.

Dieser Ansicht war auch die Stadt Frankfurt, die das Projekt nun mit dem Nachbarschaftspreis 2019 ausgezeichnet hat. Statt mit einer großen gemeinsamen Feier im Palmengarten wurden die Sieger aufgrund der Corona-Pandemie dieses Jahr nur in kleinem Rahmen mit dem Scheck über 1.000 Euro und kleinen Präsenten geehrt. Christina Lotz, die Leiterin des basement26 freut sich sehr über diese Würdigung der gemeinsamen Arbeit: „Der Erfolg unserer Handysprechstunde zeigt, was man gemeinsam alles erreichen kann, wenn man sich gegenseitig unterstützt. Das Schönste für uns ist dabei, mitanzusehen wie das generationsübergreifende Miteinander gestärkt wird – denn Nachbarn sind wir schließlich alle.“

 

Paulina Luft, Quartiersmanagerin der Markus Diakonie und Christina Lotz, Leiterin des basement26 freuen sich über den Nachbarschaftspreis ©Bethanien Diakonissen-Stiftung